Donnerstag, 1. März 2012

Gestern eine römische Münze bei ebay ersteigert. (Vermutlich) Constantius II - jahrzehntelang Kaiser des späten römischen Reichs, somit sind seine Bronzemünzen Massenware, werden einem heut noch nachgeworfen. Ein schönes Porträt zu sieben Euro. Rund 16oo Jahre alt. 50 Generationen. Kaum eine größere Party, würden sie alle in einem Saal stehen und saufen. Dennoch: 16oo Jahre. Äonen. Irreale Zeit. Schon in spätestens zwei Generationen werde ich Staub sein, und Seele, wenn das Universum verspricht, wonach es aussieht. (Die Sterne, Sternstraßen, die Galaxien und Galaxienhaufen, die Cluster von Galaxienhaufen - und ich unter einem anscheinend festen Himmelsdach, nahe einer Sonne auf dem Seitenarm-Ende einer abseitigen Galaxie).

Dann der Gedanke: vielleicht haben ja beide recht, die Theisten und die Atheisten... .. . Es wird gestorben, es verlischt, aber im letzten Moment, so zusammen geschrumpft wie ein (.) - dort gischtet das Leben an der Wand des Todes auf, verteilt sich ins Unendliche, wie eine überlichtschnelle Öllache auf dem schwarzen Asphalt des Sterbemoments, hinter dem nichts mehr kommt. Sozusagen der Tod als zeitverzögernde Droge.

Dann noch eine mit unbestimmbare griechische Münze mit einem Frauenporträt - schön so alte Dinge zu besitzen, so tote Frauen. Ich werde die beiden Münzen lose in der Hosentasche tragen, zwischen den Euro- und Centstücken. Vielleicht mische ich noch ein paar Mark drunter.

Von Mark gesprochen: seltsam wie viele Jahrhunderte das grundlegende Design des deutschen Geldes überdauert hat. Ein Scheidepfenning von 1742 sieht kaum anders aus als eine D-Mark.
Dann kam der Euro und eine völlig neue Ästethik. (Ich hätte ja vorgezogen, wenn das neue Geld TALER oder FRANKEN oder GULDEN gehießen hätte).




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