Mittwoch, 12. März 2014

Schwierig natürlich ganz und GAR (augekocht) ohne Filter zu schreiben, Gitane aller Schriftsteller (Fallensteller, Fuß in der Angel, bang wird mir ganz und gar dabei. Gans im Kochtopf. Hopp, hopp, rein ins kalte Wasser, gekocht wirst du bei 0 Grad Kelvin. Graduell ist das natürlich in erster Linie (auf dem Strich, du Nutte zu Literatur - © Rinck) ein Duell mit dem eigenen Kopfe ... wer wird siegen? Über- oder Unter-Ich. ES schreit geradezu nach einer wertigen, offenen und offenbaren Selbstdarstellung (Schauspieler-Sohn bist Schausteller geworden - Junger Mann zum Mitreisen gesucht. Nur zu alt dafür jetzt). Aber es ist natürlich ein KILLER, all die Gedanken (FETZEN, MUS) herauszuposaunen, tirilieren, abrasieren (Schweineborsten (wo kommt das jetzt her?), in einem Pinsel zusammengefasst, der ja ein grobes Bild (Tuschkasten, vielleicht auch ein Tusch von der Zirkuskapelle des LITbetriebs) pinseln könnte).
Aber die NAMEN der engsten Facebook-Kollegen (das Hirn mit Collagen aufgespritzt - ihres oder meines, das ist nicht so ganz klar) nennen? SELBSTzerstörung kann so lustig sein. Prustend sitze ich im Bett (auf dem Bett, im kann man nur liegen. Wobei, ich liege ja halb, halb zog es mich nieder (BÖSE Menschen haben keine Lieder), und draußen noch immer Licht, vor zwei Monaten war es noch dunkel, ich in DEPRESSionen sitzengelassen von meinem mir wenig wohlwollenden Selbst. FRÜHLINGSMANIE, nie habe ich dich vergessen, nun schlägst du wieder aus. RAUS aus dem Haus komme ich bald, im Schneckentempo (die Gelenke schmerzen, das Alter, ach, es schreitet, wie zu einer Pavane von LULLY)
Aber wirklich die NAMEN nennen, die ja im Kopf ungefällig umhergemurmelt werden, wie Murmeln, wie ein Murmeln. (GLASauge, Tigerauge, Halbedelstein - sei wachsam, das innere AUGE wacht, habt acht, wohl dem der hier noch FREUNDE hat). Auf FACEBOOK derweil wieder Kommentare der sinnlosesten Sorte. Alles fokusiert sich auf Leipzig, auf den zukünftig bepreisten NeulingsMITTELgroßschriftsteller. Weh, o weh, wohin sind verschwunden all meine WAREN, sinds die Bücher die noch unter den ARGUS-Augen der Entscheider dumm herumliegen, der Entscheider, die entschieden in andere Richtungen schauen.
Und wenn ich dann NAMEN nennen würde, wären die entschiedenen, die entscheidenden Blicke nicht vollends von den weisen Augendeckeln überklappt und abgeschirmt? (Sex, Eindrücke von Alltagsgeräuschen, SOUNDS, der Computer surrt leise, vor dem inneren Auge jetzt nichts, stattdessen vor dem äußeren: meine Hände, ausgedort vom Winter, überraschend faltig. Doch wenn ich die Brille ablege, dann ist alles wieder GUT. (Mechanisches Abschließen der Vorgänge. Nach Diktat dick vermilchreist. 80er-Schock, Jahre später, Werbepause, aus).


Collagen
Doppelhelix

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- SCHNITT -

GOPHER-SPACE.
Wenn das Internet nicht von dem WWW getüncht worden wäre, sondern von Gopher, in welchem Space würden wir uns jetzt bewegen?
Geld spielt keine Rolle. Aber Geld spielt eine Rolle. Aufgerollt die Möglichkeiten des BTX, Minitel etc pp. (Draußen im Hof kippt das Licht langsam hinter den Dachfirst). Ein Telefon von LOEWE vor mir auf dem Tisch (Tee, stark gesüßt. Mittelmäßiger Schweißausbruch lässt mich müffeln. Keine Zeit zum Duschen). Loewe, eine Firma, die es vermutlich auch nicht mehr gibt. Oder liegt das nur an meinen eingeschränkten Weltwahnnehmungen, an der fernsehlosigkeit, realitätsblödigkeit, der vergangenen Jahre, die so unregelmäßig als einzelne, aufgeteilte Streams sich in meinem TV-Kopf voneinander wegbewegen, wieder zusammentrudeln, sich aber nie mehr nicht vollständig berühren. So dass eine Erinnerung an das Jahr 2005 schon endlos lange zurückliegt, hingegen eine andere aus dem selben Jahr sich aus kürzester zeitlicher Distanz nähert. Zack.
(Zug aus der E-Zigarette, Autogeräusche draußen, Fensterrahmen, schon fast ikonenhaft oft fotografiert von mir, in den letzten Jahren, Zeit-Clustern. Lewitscharoffs missgünstiges Hausfrauengesicht nun vor dem inneren Auge (DAS INNERE AUGE - eine gänzlich lasche Selbstüberwachung. Spiegelung an die leere Leere vor mir, Luftleinwand. Aber doch recht konsistent diese grellroten Lippen der Lewitscharoff, grell, ungut - und dieser Löwe in ihrem Roman natürlich ein blödes Bild für nichts Wesentliches, eine fade Metapher, ausgewalzt zur Freude des überwiegend dümmlichen Feuilletons, das ja jetzt empört zurückrudert in seiner Weihrächerung der Mittelgroßschriftstellerin, die nun, Überraschung, Überraschung, all die Nichtigkeit ihres Vorstellungsdenkens auf ein weniger goutierbares Thema als Löwen gelenkt hat) - (Wieviele Klammern muss ich an dieser Stelle des Textes schließen?) ))) )))
Und immer diese ZEITNOT. Dem Sterben forsch entgegengeschritten. Ha, Hallo, da is er ja, kann ihn schon sehen, mit dem übergroßen Fernglas der Imagination. Aber weit weg noch eigentlich, noch nicht auf den Weg gemacht hat er sich.
Da hilft nur noch BACH. All dieser TechnikMüll auf dem Wohnzimmertisch (den ich als Schreibtisch nutze, seit ich nicht mehr rauche, und also die Wohnung volldampfen kann, mit meiner merkwürdigen E-Zigarette). Müll, der jetzt noch weltbewegend zu sein hat, mir aber, natürlich, natürlich, wir sind ja Empfindsam, für einen kurzen Moment die Sehnsucht, Sehnensucht, Muskelsucht (aufgehängt an Bogensehnen oder Klaviersaiten, oder Darmsaiten der Gitarre, die drüben, im Zimmer nebenan, ein staubiges Dasein fristet (Hey, ich könnte noch mal Lieder erbrüten, Rochstar werden, endlich Geld verdienen, mich lächerlich machen) nach allumfassender, landschaftshinterlegter, milde natureller Ruhe eingibt.
Aber das ist natürlich Schwachsinn. Das INTERNET muss ja am Laufen gehalten werden. BLOG BLOG. Ein Meckern wie von einer Ziege in mir.
Auch ein Neuananfang kann eine Niederlage sein. Eine Biederlage. Befindlichkeit: Null. Befremdlichkeit: Eins.
(Ich geh jetzt das GOPHER-Netz suchen. Vielleicht kann ich es mit dem Loewe-Telefon von 1991 erkoppeln ... ?)))




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