Gestern abend also eine weitere Parlandopark-Veranstaltung im tiefen, düsteren Wedding (stilecht kommen einem auf dem Weg vom S-Bahnhof zur Grünthaler Straße ein paar abgemagerte Alkoholiker-Klischee-Gestalten entgegen gestakst).
Daniela und Hendrik stellten die hübschesten Bücher von der Messe vor. Birgit und Steffen lasen auch dies und das. Die annoncierten Gedichte waren teils interessant, teils nicht - mich beeindruckte am Meisten der Anfang des Langgedichts "Rede" von Kerstin Preiwuß - das Lokal neu gestrichen (Gold) und das Publikum spärlich. Kaum 15 Leute, und zwei Drittel kannten sich per Handschlag.
Was mir ja völlig unverständlich ist, wie man als erwachsener Mensch über Vierzig, sofort die Hände vor das Gesicht reißt, wenn sich ein Kameraobjektiv nur nähert. Ist das eine krude Form von Eitelkeit. Angst vor dem Raub der Seele, wie sie vor hundert Jahren im afrikanischen Busch verbreitet war? Oder halten sich die Leute wirklich für zu hässlich? Wie soll ich es sagen... die Falten gehen nicht weg, wenn man sie nicht photographiert.
(Wobei ich zugeben muss, dass ich demletzt auch zwei Photos aus dem Internet habe entfernen lassen. Ich sah aus wie eine schwer verkaterte Omi mit Pizzateig auf den Wangen).
Oder es ist simple Scheu. Wie gesagt: Welt-Autisten-Tag.
Daniela Seel, Steffen Popp |
Steffen Popp |
Adrijana Bohocki |
Hendrik Jackson |
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