Mittwoch, 27. Januar 2016

Um ohne Haut spazieren zu gehen, braucht man eine gute Outdoor-Jacke.

Dieses Urvertrauen in die Umwelt, dass sie einem freundlich gesinnt ist, dass nicht zehn Menschen am S-Bahnhof auf die Idee kommen, ihre Messer zu zücken, um einem die Innereien aus dem Inneren zu schneiden.
Dieses Urvertrauen, dass kein Irrer kommt und einen auf die Gleise stößt. Ein Murmeln und Brabbeln hinter meinem Rücken, schleifendes Geräusch von ausgetretenen Schuhen (Nike, dreckig, Schnürsenkel zerrissen). Dann ein Atem im Nacken. Wispern und Gestank. Dich krieg ich, du hast zum letzten Mal meine Mutter beleidigt.
Über den S-Bahnschienen ein grauer Himmel, der nicht in Flammen aufgeht. Keine Jagdflieger am Horizont, kein Atompilz über der Stadt. Aber vielleicht schon Radioaktivität in der Luft, entwichen aus einer schmutzigen Bombe, gezündet in Hellersdorf, von einem Terroristen ohne Gesicht, einem schwarzen Schemen, nein, einem in die Realität geschnittenen Nichts. Platzhalter des Grauens.

Dieses Urvertrauen.





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen