Samstag, 1. September 2012

Tocktock macht der Tod

Egal, an welchem Tag ich sterbe
es wird ein Sonntag sein im Herbst
(der Boden noch recht locker aber schwer)
Zur letzten Tagesstunde gegen five o' clock
(der Tod trinkt duldsam seinen Fencheltee)
werd ich die Schuhe schnüren um den Hals

Es gab so viele Schuhe vor den Zeiten
als ich den Schaum der Welt durchtauchte
Der linke Schuh Rimbauds zum Beispiel
hielt bis zum letzten schweren Schritt
das faulig schwarze Bein zusammen

Die Holzpantoffeln von Van Gogh
die schlugen ihm den Schädel ein
damit der Geist frei unter Krähen kreisen konnte
Und Georg Trakls mürbe Stiefel stapften
durch grauen Matsch der sterbenden Soldaten

(Die Schuhe Doktor Benns standen ganz zaghaft
halb unterm Bett verborgen und sie knarzten nicht)
Und Schuhe gab es auch am Ende der Baracke
in dunklen Haufen, still und ausgekühlt

Egal, an welchem Tag ich sterbe
es wird ein fahler Sonntag sein im Herbst
an dem die Damen ihr strahlend weißes Lächeln
verschenken unter eisenharten Eibenbäumen
die vor dem Sterbehaus platziert sind

Und alle Krähen fliegen hoch
Und alle Finger fliegen hoch
damit es still am Tische wird
damit die Sonne kälter wird

(für Peter Maiwald)

1 Kommentar:

  1. Und mal wieder ein völlig talentfreies Gedicht. Sie sind ein sprachliches Anti-Talent. Der Inhalt ist ja auch echt peinlich: Namedropping der typischen "verkannten Genies", die einem jeder 68-Deutschlehrer unterjubeln will. Nur die Dummen schlucken alles kritiklos. Und die Dümmsten glauben auch noch, ihre Existenz gleiche den längst Verblichenen.

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