Dienstag, 27. August 2013

Wolfgang Herrndorf ist tot.
Und mir stehen die Tränen in den Augen, was mir, bei einer mir fremden Person, noch nie passiert ist.
Aber ich habe ja die letzten Jahre seinen Blog gelesen, und dadurch ist er mir nahe gekommen. So jedenfalls kommt es mir vor.
Einmal habe ich ihn vor der Z-Bar gesehen. Dort saß er mit Freunden in der abgedimmten Nacht, als einziger nahezu schweigend. Ich hätte ihn gerne angesprochen, um ihm zu sagen, wie gut mir Sand gefallen hat, wie großartig ich seine Art zu Schreiben fand, aber ich wollte keinen sterbenden Mann von der Seite anstrudeln.

Was hätte dieser Autor noch schaffen können. Uns gehen vermutlich die fünf oder sechs besten Romane der 10er und 20er Jahre durch die Lappen.
Immerhin: Sand wird bleiben, da bin ich mir sicher, und natürlich auch Arbeit und Struktur.

Und jetzt gerade teilt Kathrin Passig auf Facebook mit, dass Wolfgang Herrndorf nicht an Krebs starb: "Er hat sich gestern in den späten Abendstunden am Ufer des Hohenzollernkanals erschossen."

Immerhin ein selbstgewähltes Sterben. Ein letzter Sieg. (Aber es treibt mir noch mehr Tränen in die Augen).



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